Gemeinsames Manifest zur Europawahl

Wer sich noch nicht sicher ist, welche Partei man am 26. Mai wählen solle, hatte am Samstag am Roder Kreisel eine gute Gelegenheit, beim parteiübergreifenden Zusammenschluss aus FWG, SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen nachzufragen. Unter dem Motto "Wir für Weilrod - wir für Europa" standen die Mitglieder des Bündnisses für alle Fragen Antwort. Um es auf den Punkt zu bringen: "Hauptsache, man bleibt bei den großen Parteien und wählt nicht die AfD", betonte Arno Hahn (SPD). Am Ende würde sowieso das Herz entscheiden, bei welcher Partei man sein Kreuzchen setzte, meinte der Fraktionsvorsitzende, "aber in der Zielsetzung für ein gemeinsames Europa sind wir uns alle einig, nur bei der Umsetzung gibt es Unterschiede". Denn Europa sei mehr als ein Kontinent, es sei ein einzigartiges Friedensprojekt. Europa ermögliche nicht nur grenzenloses Reisen, sondern sei auch die Basis wirtschaftlichen Erfolges. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Handelskonflikte, Migration und Sicherheit müsse Europa mit vereinter Stimme sprechen. Kein europäischer Staat allein sei diesen Herausforderungen gewachsen.

In Weilrod ist die stärkste Fraktion die FWG mit 15 Sitzen, gefolgt von der SPD (6), CDU (3) und den Grünen (3). "Die FWG ist heute aus moralischen Gründen dabei, die allen Weilrodern deutlich macht, dass sie wählen gehen sollen", betonte Bürgermeister Götz Esser, der froh darüber ist, dass in Europa Frieden, Freiheit und Demokratie herrscht. Auch Dr. Markus Hammer (FWG) meinte, dass ein vereinigtes Europa nach dem Krieg zu den besten Ideen überhaupt gehöre, "für das es sich lohnt, einzustehen".

Laut Polit-Barometer liegen die Grünen weit vorne. Eva Jäger (Grüne) vermutet, dass die Menschen jetzt den Klimawandel sehen. "Bienen und Insekten sterben, es ist jetzt so nah, dass es wirklich jeder merkt. Das gehört zu den Gründen, warum wir im Aufwind sind". Neben einem freien Europa setzen sich die Grünen für einen Sozialstaat ein und wünschen sich eine Landwirtschaft ohne Gifte. "Ganz wichtig ist, dass wir alle die radikalen Kräfte eindämmen müssen", warnte Jäger. Oft würden CDU, SPD, und die Grünen als Alt-, Block-, System- und Kartellparteien tituliert. Das könnte daran liegen, dass diese oft gemeinsam versuchen, die extreme Hetze in den verschiedenen Parlamenten zu entlarven. Die Weilroder Parteien sind sich aber einig, dass sie gestalten, sie die Gemeinde und das Land positiv voranbringen wollen. Die Zusammenkunft am Kreisel bei schönstem Wetter hat Jannick Dreyer (CDU) organisiert. Wer mochte, erhielt eine Bratwurst oder kleinere Geschenke wie Bio-Sonnenblumenkerne, Lutscher oder Luftballon. "Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen, ihre Sorgen und Bedenken anhören, damit wir weiterhin Frieden haben, Sicherheit und Wohlstand", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Außerdem müsse jedem Zweifler bewusst gemacht werden, dass die Reise-, Zoll- und Handelsfreiheit elementar für eine gute Zukunft sei. Zum Thema Migration merkte er an, dass eine Lösung nur gemeinsam gefunden werden könne, mit einem gemeinsamen Europa.

Die Brexit-Abstimmung in Großbritannien sei ein Beispiel von vielen, welches zeigt, wie unüberlegt eine Protestwahl Probleme schaffen kann, statt Lösungen zu bringen. Deshalb sagte das Bündnis ganz klar: "Wir für Weilrod - wir für Europa".

(Text: mgö, Usinger Anzeiger, hier online abrufbar)

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